14. Vergelt’s Gott allen Dienstmädeln!

Anni M. kam zu meiner Lesung in St. Christina, wie sie mir erzählte, dass sie von 1948 bis 1958 als Dienstmädel in Mailand gewesen sei. „Wirklich? So bald nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs?“, erwiderte ich nicht wenig erstaunt. Sogleich bat ich Anni um ihre Telefonnummer. Sollte ich noch ein „Dienstmädel“ für den Folgeband benötigen, wollte ich mich unbedingt melden.

So viele haben sich gemeldet.

Leider habe ich nur einen Bruchteil von den ehemaligen Dienstmädel in den Band 2 aufnehmen können. Bei dieser Reihe „Südtirolerinnen erzählen“, in der auch meine beiden Bände der „Dienstmädel in Bella Italia“ erscheinen, ist man an eine Buchdicke gebunden. Es war deshalb nicht möglich, alle Zeitzeuginnen, die sich bei mir gemeldet hatten, in diesen Folgeband aufzunehmen.

Vergelt’s Gott allen!

Es bleibt mir aber hier die Möglichkeit, mich zu bedanken für ihr Angebot, mir ihre Lebenserinnerungen zu erzählen, von der Zeit, als sie als Dienstmädel im Italien der 50er- und 60er-Jahre gearbeitet haben: Anni M. aus St. Ulrich, Irma Feichter war in den 50er-Jahren in Rom, Anni H. aus Reischach war in Genua, Lidia Z. hat in Rom bei einer Grafenfamilie gearbeitet, Elsa P. war in Mailand und wohnt heute in Moos in Sexten, Elisabeth G. aus Ulten war in Turin und Venedig, Johanna P., Franziska N., die Mutter von Urban W. aus Corvara, war in Rom als Kindermädchen bei einem großen Tenor beschäftigt, Annemarie R. aus Brixen, Ida aus Lüsen, die auf Capri war und bei ihrer Rückreise am liebsten vom Schiff gesprungen wäre, um auf die Insel vor Neapel zurückzuschwimmen. So sehr hat sie ihre Zeit auf Capri genossen.